Ambiguitäten - die verwundbaren Entdecker

09. April 2025 | 18:00 Uhr | Akademiegebäude am Gendarmenmarkt | Leibniz-Saal | Markgrafenstraße 38 | 10117 Berlin

Drei existentielle Dimensionen werden durch den technischen Fortschritt wesentlich infrage gestellt: die Ortsbezüge, die Sozialräume und die Weltanschauungen.

Die Raumfahrt hat seit den 1950er Jahren unsere Raumvorstellungen erweitert und zugleich die Schönheit des blauen Planeten gezeigt. Dabei wurde aber auch die Verwundbarkeit seiner Atmosphäre bildhaft sichtbar. Die Digitalisierung hingegen verdichtet Raum und Zeit, indem sie durch die beschleunigte Kommunikation weitentfernte Ereignisse und zeitnah miterleben lässt. Jedes Wissen ist zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort unmittelbar verfügbar. Digitale Techniken schaffen zwar ungeheure neue Möglichkeiten, erleichtern den Alltag und verbessern Lebensumstände, fordern aber gleichzeitig das überkommene Selbstverständnis des Menschen heraus.

Wo steht der Mensch in dieser neuen Welt? Ist er im Zuge von Big Data zur Ware degradiert und findet sich in ungewollten Abhängigkeiten wieder, wie so manche Dystopie suggeriert? Oder definiert er sich fröhlich als Konsument und Innovator? Wie sollen (oder können) sich Menschen zu Entwicklungen verhalten, die sie nicht mehr kontrollieren können und die sie zugleich oft nicht mehr verstehen?

Mit Akademiepräsident Christoph Markschies, Joachim Klose (Konrad-Adenauer-Stiftung), Markus Reichel MdB und Akademiemitglied Anita Traninger (Freie Universität Berlin).

Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Debattenforums „Ansichtssache“ der Konrad-Adenauer-Stiftung und wird im Rahmen des Jahresthemas der BBAW 2025|26 „Konflikte lösen!“ durchgeführt. Mehr Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung.

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Zwischen Wissenschaft, Querdenkern und Lobbyisten: Die Klimakrise in der öffentlichen Debatte

02. April 2025 | 12:00 Uhr | Akademiegebäude am Gendarmenmarkt | Einstein-Saal | Jägerstraße 22/23 | 10117 Berlin

Das Lösen von Konflikten, etwa über die Klimapolitik, erfordert zuerst, dass man sich über die grundlegenden Fakten einig ist. Zu diesem Zweck wurde bereits 1988 durch die Vereinten Nationen der sogenannte „Weltklimarat“ IPCC gegründet, dessen Berichte die wissenschaftliche Grundlage der Beschlüsse unter der Klimarahmenkonvention bilden.

Doch die öffentliche Klimadebatte ist oft völlig losgelöst von dem, was in Fachkreisen bekannt ist und diskutiert wird. Sie ist stark beeinflusst von gezielter Desinformation, gut bezahlter Lobbyarbeit, populistischen Politikern und Medien mit politischer Agenda, die oft im Besitz von Superreichen sind.

Es besteht also eine große Diskrepanz zwischen der Expertendiskussion und der öffentlichen Debatte über Klimawissenschaft und Klimalösungen. Mit dreißig Jahren Erfahrung sowohl in der Klimaforschung als auch in deren Vermittlung an Öffentlichkeit und Politik möchte Akademiemitglied Stefan Rahmstorf (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) anhand einiger Beispiele die Mechanismen der öffentlichen Debatte diskutieren.

Dieser Mittagssalon findet statt im Rahmen des Jahresthemas 2025|26 „Konflikte lösen!“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

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Neuland – Konsequenzen der Entdeckungsreise

10. März 2025 | 18:00 Uhr | Akademiegebäude am Gendarmenmarkt | Leibniz-Saal | Markgrafenstraße 38 | 10117 Berlin

Die Naturwissenschaften sind tonangebend, wenn es um die großen Entdeckungen unserer Tage geht, sei es im Bereich der Raumfahrt, hinsichtlich globaler Gesundheit oder in der Auseinandersetzung mit dem Klimawandel.

Sie stoßen in neue Bereiche des Wissens vor und verändern so unsere Vorstellungswelten und Weltanschauung. Als Experten des Neulandes übertragen wir ihnen auch im politischen Diskurs viel Autorität. Doch welcher Verantwortung können sie gerecht werden und welche Befugnisse möchten wir ihnen zugestehen? Es wird zwar in der Öffentlichkeit immer wieder gefordert, endlich auf die Wissenschaften zu hören, doch die Reduktion komplexer gesellschaftlicher und ethischer Fragstellungen auf rein wissenschaftlich-technische Lösungen birgt Gefahren.

Zum einen sollten die Naturwissenschaften nicht politisch instrumentalisiert werden, zum anderen muss die Politik ihr Verhältnis zur Naturwissenschaft klären, bevor sie auf deren Grundlage Bedrohungen entschärfen kann. Könnte die moderne Entdeckungsreise außer Kontrolle geraten? Wer entscheidet dann auf welcher Basis über unsere Zukunft?

Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Debattenforums „Ansichtssache“ der Konrad-Adenauer-Stiftung und wird im Rahmen des Jahresthemas der BBAW 2025|26 „Konflikte lösen!“ durchgeführt.

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Innovation – Machtverhältnisse im Neuland klären

19. Februar 2025 | 18:00 Uhr | Akademiegebäude am Gendarmenmarkt | Leibniz-Saal | Markgrafenstraße 38 | 10117 Berlin

Eröffnung der Reihe "#Neuland - Zu Chancen und Herausforderungen von Innovationen" des Debattenforums ANSICHTSSACHE der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Kooperation mit der BBAW

Innovationen in Wissenschaft, Wirtschaft und politischem Handeln sind für unseren Wohlstand wichtig. Werden sie auch von der Bevölkerung akzeptiert und fortan berücksichtigt, oder ignoriert und bekämpft? Mit jeder Neuentwicklung kommen oft noch undeutlich Herausforderungen und Konsequenzen auf die Gesellschaft zu. Technische Innovationen werden zwar oft als selbstverständlich angenommen, aber ihre Nutzung entwickelt Eigendynamiken, wie man z.B. in Gestalt der Plattform TikTok beobachten kann. Gleichzeitig verstärken die Anonymität und Geschwindigkeit des Internets auch kriminelles Handeln.

Die Politik scheint bei der Findung und Durchsetzung angemessener Regelungen und Gegenmaßnahmen eher reaktiv zu sein, wo es doch gälte, zügig zu handeln und Innovationen mitzugestalten. Oder sind demokratische Prozesse gar nicht mehr in der Lage, mit den schnellen, sich oft verselbstständigenden und grenzüberschreitenden Entwicklungen Schritt zu halten? Wie kann der demokratische Staat für die Sicherheit und Freiheit seiner Bürger sorgen, ohne die Wirtschaft zu blockieren und Entwicklung zu hemmen? Müssen wir unser Denken über Gemeinwesen und Demokratie aktualisieren?

Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Debattenforums „Ansichtssache“ der Konrad-Adenauer-Stiftung und wird im Rahmen des Jahresthemas der BBAW 2025|26 „Konflikte lösen!“ durchgeführt. 

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Kann Wissenschaft Konflikte lösen?

12. Februar 2025 | 18:00-20:00 Uhr | Akademiegebäude am Gendarmenmarkt | Leibniz-Saal | Marktgrafenstr. 38 | 10117 Berlin

„Follow the Science“ als vermeintlich direkt handlungsleitende Konfliktlösungsstrategie wird in den letzten Jahren zunehmend bemüht, wenn es um die öffentliche und politische Auseinandersetzung mit Themen wie etwa dem Klimawandel oder der weltweiten und gerechten Nahrungsversorgung geht. Die Politik soll auf die Wissenschaft hören, die Wissenschaft soll Machtworte sprechen. Doch welche Rolle können oder sollten die Wissenschaften bei der Bearbeitung von solchen konfliktreichen Fragestellungen einnehmen? Kann die Wissenschaft aufgrund ihrer Expertise allein Konflikte lösen? In welchem Verhältnis stehen Wissenschaft und Politik bei der Verhandlung von Konflikten?

Über diese Fragen diskutieren Lorraine Daston (Akademiemitglied), Viola Priesemann (Die Junge Akademie) und Peter Strohschneider (Ludwig-Maximilians-Universität München). Christoph Markschies (Präsident der BBAW) eröffnet den Abend mit einem Grußwort. Moderiert wird die Veranstaltung von Anita Traninger (Akademiemitglied und Sprecherin des Jahresthemas).

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Gastfreundschaft und/als Konflikttransformation: Philemon und Baucis neu gelesen

18. Januar 2025 | 22-22:45 Uhr | Konferenzraum 1, 1. OG. | Salon Sophie Charlotte

Das Jahresthema beim Salon Sophie Charlotte 2025                          

Reich an Konflikten, bieten Ovids „Metamorphosen“ eine Reihe von Anknüpfungspunkten für das Jahresthema der BBAW für die Jahre 2025 und 2026, „Konflikte lösen!“: Der Mythos von Philemon und Baucis dient als Aufhänger für ein Gespräch über Gastfreundschaft als Strategie zur Konflikttransformation. Vielfach als berührende Geschichte unerschütterlicher Verbundenheit des alternden Paares gelesen, erzählt der Mythos von einer brisanten Situation der Konfrontation mit dem Fremden. Indem Philemon und Baucis die inkognito auftretenden Götter Jupiter und Merkur trotz ihrer bescheidenen Verhältnisse reich bewirten, zerstreuen sie den potentiellen Konflikt. Was erzählt uns der Mythos heute über Konflikte und ihre Lösung? Es diskutieren Christopher Degelmann (Althistoriker, HU zu Berlin, Mitglied der Jungen Akademie), Ernst Osterkamp (Germanist, HU zu Berlin, Akademiemitglied) und Sabrina Zajak (Sozialwissenschaftlerin, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung), moderiert von Anita Traninger (Literaturwissenschaftlerin, Akademiemitglied, Sprecherin Jahresthema 2025|26 „Konflikte lösen!“).

Salon Sophie Charlotte 2025 Programm

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Einsteintag 2024

Festversammlung 29. November 2024 | 19 Uhr | Nikolaisaal Potsdam

Beim Einsteintag 2024 im Potsdamer Nikolaisaal steht das neue Jahresthema 2025|26 "Konflikte lösen!" im Zentrum. In den nächsten zwei Jahren sollen vielfältige Aktivitäten der BBAW, natürlich auch in Kooperation mit befreundeten Institutionen, nach Lösungen in einer Welt multipler Krisen fragen. Während die gründliche Diagnose der Konflikte meist schon weit getrieben ist, fehlt oft ein ähnlich vertieftes Nachdenken über Lösungen. Dadurch verbreiten sich Sorge und Angst; viele befürchten wirtschaftliche Probleme, sozialen Abstieg und politische Unsicherheiten. Die Akademie möchte einen Beitrag dazu leisten, lösungsorientiert zu denken und so Mut zur Zukunft machen.

In das neue Jahresthema wird die Sprecherin einleiten, die an der Berliner Freien Universität wirkende Romanistin Anita Traninger. Außerdem wird, wie in jedem Jahr, Neues aus dem Leben der Akademie durch den Präsidenten berichtet, eine Nachlese am Ende des Kant-Jubiläums-Jahres präsentiert und es werden Preise verliehen. Lisa Bassenge und Andreas Lang machen Musik.

Einladung Einsteintag 2024 (PDF)

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