Eröffnung der Reihe "#Neuland - Zu Chancen und Herausforderungen von Innovationen" des Debattenforums ANSICHTSSACHE der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Kooperation mit der BBAW
Innovationen in Wissenschaft, Wirtschaft und politischem Handeln sind für unseren Wohlstand wichtig. Werden sie auch von der Bevölkerung akzeptiert und fortan berücksichtigt, oder ignoriert und bekämpft? Mit jeder Neuentwicklung kommen oft noch undeutlich Herausforderungen und Konsequenzen auf die Gesellschaft zu. Technische Innovationen werden zwar oft als selbstverständlich angenommen, aber ihre Nutzung entwickelt Eigendynamiken, wie man z.B. in Gestalt der Plattform TikTok beobachten kann. Gleichzeitig verstärken die Anonymität und Geschwindigkeit des Internets auch kriminelles Handeln.
Die Politik scheint bei der Findung und Durchsetzung angemessener Regelungen und Gegenmaßnahmen eher reaktiv zu sein, wo es doch gälte, zügig zu handeln und Innovationen mitzugestalten. Oder sind demokratische Prozesse gar nicht mehr in der Lage, mit den schnellen, sich oft verselbstständigenden und grenzüberschreitenden Entwicklungen Schritt zu halten? Wie kann der demokratische Staat für die Sicherheit und Freiheit seiner Bürger sorgen, ohne die Wirtschaft zu blockieren und Entwicklung zu hemmen? Müssen wir unser Denken über Gemeinwesen und Demokratie aktualisieren?
Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Debattenforums „Ansichtssache“ der Konrad-Adenauer-Stiftung und wird im Rahmen des Jahresthemas der BBAW 2025|26 „Konflikte lösen!“ durchgeführt. Mehr Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung.
„Follow the Science“ als vermeintlich direkt handlungsleitende Konfliktlösungsstrategie wird in den letzten Jahren zunehmend bemüht, wenn es um die öffentliche und politische Auseinandersetzung mit Themen wie etwa dem Klimawandel oder der weltweiten und gerechten Nahrungsversorgung geht. Die Politik soll auf die Wissenschaft hören, die Wissenschaft soll Machtworte sprechen. Doch welche Rolle können oder sollten die Wissenschaften bei der Bearbeitung von solchen konfliktreichen Fragestellungen einnehmen? Kann die Wissenschaft aufgrund ihrer Expertise allein Konflikte lösen? In welchem Verhältnis stehen Wissenschaft und Politik bei der Verhandlung von Konflikten?
Über diese Fragen diskutieren Lorraine Daston (Akademiemitglied), Viola Priesemann (Die Junge Akademie) und Peter Strohschneider (Ludwig-Maximilians-Universität München). Christoph Markschies (Präsident der BBAW) eröffnet den Abend mit einem Grußwort. Moderiert wird die Veranstaltung von Anita Traninger (Akademiemitglied und Sprecherin des Jahresthemas).
Das Jahresthema beim Salon Sophie Charlotte 2025
Reich an Konflikten, bieten Ovids „Metamorphosen“ eine Reihe von Anknüpfungspunkten für das Jahresthema der BBAW für die Jahre 2025 und 2026, „Konflikte lösen!“: Der Mythos von Philemon und Baucis dient als Aufhänger für ein Gespräch über Gastfreundschaft als Strategie zur Konflikttransformation. Vielfach als berührende Geschichte unerschütterlicher Verbundenheit des alternden Paares gelesen, erzählt der Mythos von einer brisanten Situation der Konfrontation mit dem Fremden. Indem Philemon und Baucis die inkognito auftretenden Götter Jupiter und Merkur trotz ihrer bescheidenen Verhältnisse reich bewirten, zerstreuen sie den potentiellen Konflikt. Was erzählt uns der Mythos heute über Konflikte und ihre Lösung? Es diskutieren Christopher Degelmann (Althistoriker, HU zu Berlin, Mitglied der Jungen Akademie), Ernst Osterkamp (Germanist, HU zu Berlin, Akademiemitglied) und Sabrina Zajak (Sozialwissenschaftlerin, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung), moderiert von Anita Traninger (Literaturwissenschaftlerin, Akademiemitglied, Sprecherin Jahresthema 2025|26 „Konflikte lösen!“).
Beim Einsteintag 2024 im Potsdamer Nikolaisaal steht das neue Jahresthema 2025|26 "Konflikte lösen!" im Zentrum. In den nächsten zwei Jahren sollen vielfältige Aktivitäten der BBAW, natürlich auch in Kooperation mit befreundeten Institutionen, nach Lösungen in einer Welt multipler Krisen fragen. Während die gründliche Diagnose der Konflikte meist schon weit getrieben ist, fehlt oft ein ähnlich vertieftes Nachdenken über Lösungen. Dadurch verbreiten sich Sorge und Angst; viele befürchten wirtschaftliche Probleme, sozialen Abstieg und politische Unsicherheiten. Die Akademie möchte einen Beitrag dazu leisten, lösungsorientiert zu denken und so Mut zur Zukunft machen.
In das neue Jahresthema wird die Sprecherin einleiten, die an der Berliner Freien Universität wirkende Romanistin Anita Traninger. Außerdem wird, wie in jedem Jahr, Neues aus dem Leben der Akademie durch den Präsidenten berichtet, eine Nachlese am Ende des Kant-Jubiläums-Jahres präsentiert und es werden Preise verliehen. Lisa Bassenge und Andreas Lang machen Musik.