Diskussionsforum | 13.02.2023 | 19:00 Uhr | Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin
Die europäische Aufklärung (ca. 1650-1800) hatte sich zum Ziel gesetzt, Vorurteile zu überwinden, wissenschaftliche Erkenntnisse praktisch nutzbar zu machen sowie Unterdrückung und Despotismus zu bekämpfen. Zum Auftakt des Jahresthemas 2023|2024 fragt die Akademie, wie wir heute zu den Ideen der Aufklärung stehen: Ist es sinnvoll, sich auch heute noch auf ihre Konzepte von Fortschritt, Vernunft und Kritik zu berufen? Inwiefern sind die Errungenschaften der Aufklärung, wie etwa Menschenrechte und Demokratie, heutzutage gefährdet? Wie können wir sie gegebenenfalls verteidigen? Und wie sollen wir mit den Fehlern und blinden Flecken der Aufklärung umgehen?
Für die Auseinandersetzung mit diesen Fragen lädt die Akademie zu einer öffentlichen Diskussion ein, die das Publikum miteinbezieht. Im Mittelpunkt stehen vier Aspekte der Aufklärung, die durch aktuelle Entwicklungen eine neue Bedeutung erhalten haben: Die kritische Öffentlichkeit hat sich durch soziale Medien nicht nur erweitert, sondern auch grundlegend verändert. Die Beziehung von Wissenschaft und Politik hat während der Corona-Pandemie eine neue Dynamik gewonnen und war zugleich Skepsis und Kritik ausgesetzt. Die Beherrschung der Natur hat die menschlichen Lebensbedingungen zwar grundlegend verbessert, aber auch zu Artensterben und Klimawandel geführt. Die europäische Aufklärung meinte für alle Menschen zu sprechen und wird gerade deshalb als eurozentrisch kritisiert.
Nach den Impulsvorträgen sind alle Teilnehmenden eingeladen, in Diskussionsgruppen zu diesen Themen untereinander und mit den Referierenden ins Gespräch zu kommen.
Eine Veranstaltung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen des Jahresthemas 2023|24 „Projekt: Aufklärung!“
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